28.11.2018 | Pressemeldung

Nachhaltigen Wandel durch Kooperationen und Kompetenzen beschleunigen

Experten diskutierten beim Industrie2030-Fachdialog „Rethinking Sustainability & Cooperations!“ am Zentrum für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) an der Provadis Hochschule


Prof. Dr. Uwe Schneidewind sprach in seinem Vortrag über die vier Dimensionen der Zukunftskunst. © 2018 Provadis Partner für Bildung und Beratung GmbH

Unsere Welt ist ständig und überall im Wandel und stellt uns vor komplexe gesellschaftliche Herausforderungen: ob beim Klima, beim Umgang mit demografischen Strukturen oder unseren Lebens- und Arbeitsweisen, die sich durch die Digitalisierung verändern. In vielen Bereichen brauchen wir nachhaltige, umwelt- und sozialverträgliche sowie ökonomisch-tragfähige Lösungen. Vor diesem Hintergrund fand auf Einladung des Zentrums für Industrie und Nachhaltigkeit (ZIN) an der Provadis Hochschule am 27. November der Fachdialog „Industrie2030: Rethinking Sustainability & Cooperations!“ statt. Auf dem Provadis Campus im Industriepark Höchst stellten Experten vor, wie der Transformationsgedanke aktuell in Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft umgesetzt wird.
Transformation gemeinsam vorantreiben
Um Veränderungsprozesse voranzubringen, sind Kooperationen über Disziplinen hinweg und neue Kompetenzen zur Gestaltung des Wandels gefragt. Im Fokus der Netzwerkveranstaltung im Rahmen der Reihe Industrie2030 standen die Fragen, wie Unternehmen und Zivilgesellschaft effektiver zusammenarbeiten können, um den transformativen Wandel zu beschleunigen und welche Mitarbeiter- und Führungskompetenzen gebraucht werden, um Innovationen voranzutreiben. Unternehmensengagement ist dabei ein wichtiges Element zur Verzahnung von Unternehmen und Gesellschaft. Chemie- und Pharmaunternehmen öffnen sich mehr denn je und arbeiten vielfach mit Start-ups, Bildungseinrichtungen und gemeinnützigen Organisationen sowohl am Standort Frankfurt-Höchst als auch auf internationaler Ebene zusammen.
Zu den Kooperationspartnern und Sponsoren der Veranstaltung gehörten: EIT Climate-KIC, Stifterverband, Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, das Energiereferat der Stadt Frankfurt am Main, Deutsches Netzwerk für Wirtschaftsethik, Lust auf besser leben gGmbH, UnternehmensGrün e.V., Green Economy Academy e.V., B.A.U.M. e.V. und RENN-West in Hessen.
Kooperationen und Gestaltungskompetenzen – Schlüssel der Transformation
„Die ‚große Transformation‘ hin zu einer nachhaltigen Zukunft kann nicht alleine, sondern nur durch Kooperationen und Partnerschaften erreicht werden“, ist Prof. Dr. Hannes Utikal, Leiter des ZIN an der Provadis Hochschule überzeugt. „Gestalter des Wandels, sowohl aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik oder Zivilgesellschaft, müssen in der Lage sein, Partnerschaften anzubahnen sowie Koalitionen und Konsens zu bilden und zu erhalten, um Veränderungsprozesse voranzutreiben.“ Dazu benötigten sie Gestaltungskompetenzen wie systemisches Denken, transdisziplinäre Kommunikation oder individuelle Anpassungsfähigkeit. Damit die Transformation gelingen könne, müsse die Anzahl der Menschen massiv wachsen, die sowohl systemisch denken und handeln, als auch radikale Veränderungen umsetzen können.

Zu den Referenten gehörte neben Sabine Emmerich (Boehringer Ingelheim), Dr. Lothar Meier (Infraserv Höchst) und Dr. Katharina Reuter (UnternehmensGrün) auch Prof. Dr. Uwe Schneidewind, der Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie. Sein Fazit lautet: „Wir brauchen eine sektorübergreifende Zusammenarbeit von Unternehmen, Zivilgesellschaft, Politik und Wissenschaft, denn die Herausforderungen in den vier Dimensionen unternehmerischer Zukunftskunst – technologisch, ökonomisch, institutionell und kulturell – sind ohne Kooperationen nicht zu lösen.“

Öffnung der Unternehmenskultur notwendig
Unternehmen werden künftig nur erfolgreich sein, wenn sie ihren gesellschaftlichen Beitrag verdeutlichen. Unternehmensengagement, also alle gemeinwohlorientierten Aktivitäten von Geld- und Sachspenden bis hin zu unternehmerischen Sozial- und Umweltprojekten, ist dabei ein wichtiger Ansatz zur Verzahnung von Unternehmen mit der Gesellschaft. Allerdings ist das Potenzial, das in dem gesellschaftlichen Engagement für Unternehmen steckt, bislang noch nicht ausgeschöpft. Eine Vielzahl der Nachhaltigkeitsmanager und Führungskräfte der Chemie- und Pharmaunternehmen sieht insbesondere in der notwendigen „Öffnung der Unternehmenskultur“ ein großes Hemmnis für mehr gesellschaftliches Engagement des Unternehmens.
Impulspapier zum Thema Unternehmensengagement
Gemeinsam haben das ZiviZ (Zivilgesellschaft in Zahlen) im Stifterverband und das ZIN an der Provadis Hochschule daher ein Impulspapier zum Thema „Unternehmensengagement – ein Mehrwert für Chemie und Pharma?“ mit drei zentralen Thesen ausgearbeitet:

  • Gesellschaftliches Engagement ist für Chemie- und Pharmaunternehmen vor allem ein HR-Thema, z.B. zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, und ist jedoch nur selten ein Thema der gesamten Geschäftsentwicklung.

  • Unternehmensengagement ist bisher nur selten durch eigene Projekte realisiert, stattdessen dominieren bei vielen Unternehmen Geld- und Sachspenden.

  • Gesellschaftliches Engagement ist eine Chance zur Öffnung der Unternehmenskultur, beispielsweise durch regelmäßigen Austausch mit der Zivilgesellschaft, etwa mit NGOs und Sozialunternehmen.


Dialogveranstaltung Industrie2030 als Impulsgeber
Der Zukunftsdialog Industrie2030 für Entscheider aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft greift aktuelle Themen auf, die nicht nur einer gesellschaftlichen Diskussion, sondern auch innovativer und systemischer Lösungsansätze bedürfen. Das Format bietet eine Plattform für sektorübergreifenden Austausch und fungiert damit als wechselseitiger Impulsgeber zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Die Dialoge werden von der Provadis Hochschule mit ihrem engen Netzwerk aus regionalen, bundesweiten und europäischen Partnern im Rahmen des rhein-main-clusters chemie & pharma durchgeführt.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.provadis-hochschule.de und www.industrie2030.de

Jasmin Graf

Pressearbeit

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
Industriepark Höchst
Gebäude C 770
65926 Frankfurt am Main